arbeiten
maitenant
Keramik
Die Realität scheint uns in der unmöglichsten Form entgegen. Ein Fingerzeig, ein Nein, eine Ausweglosigkeit, das Tischgegenüber weiss es besser und die Grossmutter sagte, was ihr heute tut, hatten wir längst probiert.
Heute leben wir im Anthropozän, im Zeitalter des Ich, wir leben in der Digitalität leben in der «Dataistischen» Religion. Und heute frag ich mich, wie sehen wir unsere Zeit?
Keramik glasiert richtend/denkend/glaubend/keramik glasiert
Keramik glasiert/richtend/soldatisch/glaubend/beobachtend
Keramik glasiert/denkend II/tragend/denkend
Keraimik glasiert/glaubend
Keramik glasiert/tragend/beobachtend
Keramik glasiert/vertretend/denkend
texte zu maitenant
mutterhunger
Liebe Mutter, wenn dein Leib blutet, dürstet es mir nach Hunger. Bei dir sein, leg ich mich auf den Boden, höre deinen Puls, suche dein Leib. Liebe Mutter, wenn dein Leib verbrennt, dürstet es mir nach Hunger. Kein Mahl aus dem Raubbau, kein Mahl am Tag deines Wegbleibens. Liebe Mutter, wenn dein Leib vertrocknet, so schütte ich den letzten Saft über dein Antlitz. Schön, wie du warst. Liebe Mutter, wenn dein Hirn sich zersetzt, so spreche ich zu dir. Vergesse weder Punkt noch Komma. So schallt die Stimme mit gehaltener Rede auf dein Leib nieder. Liebe Mutter, bleib. Liebe Mutter, deine Wärme werde nicht heiss. Ich habe Angst vor der Vierzig. Liebe Mutter, lass deine Tränen nicht verdampfen. Schütte sie über mein Leib, und ich weine. Übergiesse meine Familie. Liebe Mutter, ich bleib bei dir.
Einst, Mutter, sprach ein Vater, er erzählte von einer anderen, einer neuen Mutter. Einst kam ein vermeintlicher Vater und zeigte mir auf, dass ich mich nur in deine Armen vergraben sollte. Ein Vater sagte, dass die Kinder nicht alle deine sind. Ein Vater hatte gesagt, sie sollen dich vergessen und nur noch ihm hören. Liebe Mutter, ich habe einen Vaterhass. Liebe Mutter, sie haben mir dich genommen, so hungere ich vor dir. Hungere, so spüre ich dein Leib. So spüre ich deine Brandwunde. Liebe Mutter, ich hungere so, dass ich deine Hitze auf mich nehme. Liebe Mutter, bis Vierzig, bis wir gehen. Bis wir wieder laufen, Schritt um Schritt, ich lass mich mit dir mitziehen.Liebe Mutter, ich habe Mutterhunger
deserta
Die Wüste wandert.
Immer weiter und weiter. Sie kennt keine Grenzen, nimmt keine Rücksicht. Kriechend gelangt sie mehr und mehr in das Herz des Kontinents.
Deserta stellt eine allegorische Arbeit dar, welche die Wüstenbildung in Europa thematisiert. Die Hinterglasmalereien orientieren sich dabei an den Topografien des Südens von Europa. Im chronologischen Verlauf ist Deserta eine Vorarbeit zu dem späteren Werk Maintenant. Die gesellschaftliche Abbildung wird durch den Kontext, die Umwelt von Deserta, unterstrichen. Sie soll den fortschreitenden Klimawandel verdeutlichen.
Durch den schwarzen Hintergrund verschwindet die rot-weisse Malerei im Bild. Das Schwarz der Hinterglasmalerei bildet eine monochrome Fläche, welche durch die Eigenschaft des Glases eine Spiegelung erzeugt. Bei einer frontalen Betrachtung erscheint so die betrachtende Person im Bild. Dies wirft die Frage auf: Wie betroffen bin ich? Was kann ich tun?
Miexed Media auf Glas/deserta/40 X 50cm
Miexed Media auf Glas/deserta/40 X 50cm
Miexed Media auf Glas/deserta/40 X 50cm
Miexed Media auf Glas/deserta/40 X 50cm
structure fragile
Hinterglasmalerei
Welche Struktur fasst mich? Auf welchem Boden erlebe ich? Wie lasse ich mich von aussen leiten, und wie frei darf sich das Individuum in einem Netz tatsächlich bewegen?
Structure fragile bildete die Einstiegsarbeit in die Hinterglasmalerei. Die hier abgebildeten Arbeiten zeigen die dritte Serie. Die behandelte Thematik bezieht sich auf die äusseren wie inneren Strukturen, in denen wir leben. In einer pittoresken Abstraktion wird das innere Chaos der pedantischen Disposition des Aussen gegenübergestellt. Von gesellschaftlicher Konformität über Dispositive bis hin zu den alltäglich zu verrichtenden Arbeiten des modernen Menschen.
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
ohne Titel/ 21x30cm Acryl auf Glas
global
Kohlezeichnung
Rundum verteilt sich der Einfluss des Gemeinsamen und trifft jene Gesichter, denen wir unseren Blick zu verweigern neigen.
Global widmet sich den Folgen einer globalen und immer weiter vorrückenden Kraft: der Globalisierung. Die Taten, welche die Begebenheiten unseres täglichen Wohlstands generieren, treffen jene Individuen, in deren Blick wir kaum zu blicken vermögen – Kinder.
Kohle auf Papier/ 44 X 60cm
Kohle auf Papier/ 44 X 60cm
Kohle auf Papier/ 44 X 60cm
Kohle auf Papier/ 44 X 60cm
Kohle auf Papier/ 44 X 60cm
Kohle auf Papier/ 44 X 60cm
Kohle auf Papier/ 44 X 60cm
le temps est naturell
Keramik
Sie rollt und rollt. Die Zeit. Eine nie endende Welle treibt den Zustand des Jetzt voran. Die Natur verändert sich, die Menschen verändern sich. Während uns Veränderung in ihrer Art teilweise unverständlich gegenübertritt, ist die Zeit in ihrer Eigenschaft von einer Natürlichkeit geprägt.
Die Arbeit Le temps est naturel widmet sich der Kontemplation der Veränderung. Der Gegenüberstellung von Zeitlichkeit und iterativer Veränderung. Veränderung wird durch den Automatismus der Zeit immer wieder neu forciert. Doch wie nehmen wir sie wahr? Welche Deutungshoheit obliegt unserer Betrachtung? Und was geschieht wirklich ausserhalb und innerhalb unseres Denkens?